Von Nesselwang nach Bad Kohlgrub
(83,1 km und 840 HM)
Am vierten Tag unserer Radreise erwartete uns eine der schönsten Etappen. Nachdem wir gut gefrühstückt hatten, starteten wir im Regen an unserer Unterkunft. Nachdem Ellen in einem örtlichen Sportgeschäft noch ein bisschen „shoppen“ war, starteten wir Richtung Hopfensee.
Zunächst ging es wieder durch die hügelige Allgäuer Voralpenlandschaft. Am Horizont zeichneten sich die ersten Alpengipfel ab, die aber im Regen nur recht grau zu erkennen waren. Nach ca. 15 Kilometer erreichten wir nach einer längeren Abfahrt den wunderschönen Hopfensee. Zeitgleich hörte der Regen auf und die Wolkendecke ließ die ersten Sonnenstrahlen durch.
Wir genossen hier die Uferpromenade und schoben die Räder ein paar hundert Meter an dieser entlang. Hier laden auch viele Cafes und Biergärten zum Verweilen ein. Wir entschlossen uns aber dazu, unsere erste Rast in der Füssener Innenstadt zu machen und radelten die sechs Kilometer weiter. Nach einem leckeren Latte Macchiato und einer kurzen Besichtigung der Füssener Innenstadt radelten wir weiter zum Lechfall, den wir schon von unserer Reise auf der Via Claudia Augusta kannten.
Anschließend entschieden wir, auch die Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein von außen zu betrachten. Bei Neuschwanstein gelingt dies am besten von der Marienbrücke aus, die wir auf einem sehr steilen Waldweg (>18% Steigung = mit Trekkingrädern nicht zu empfehlen, weil keine Traktion) mit unseren Mountainbikes erreichten. Wir machten die obligatorischen Touristenfotos und starteten bei nunmehr herrlichem Wetter in die zweite Tageshälfte.
Von Füssen Richtung Halblech verläuft der Radweg mit Blick auf Forchen- und Bannwaldsee zunächst ohne Steigungen im Tal. Ab Kilometer 39 folgt der Radweg ein paar Kilometer der Brunner Ach, einem glasklaren Bergbach. Hier lohnt es, einmal abzusteigen und im Bach nach Forellen oder Saiblingen Ausschau zu halten. Wir haben welche gesehen. Weiter ging es durchs Tal, bis wir bei Kilometer 52 den Abzweig verpasst haben und nach rund 1,5 Kilometer wieder umkehren mussten. Wieder zurück auf dem Weg, ging es wieder etwas hügeliger weiter. Unser Weg führte uns an der berühmtesten Rokoko-Wallfahrtskirche Europas, der Wieskirche vorbei.
Da wir schon spät dran waren, verzichteten wir auf einen Besuch. Denn wir wollten noch im Innovationszentrum der Neumann und Neumann GmbH in Morgenbach vorbeischauen. Das Innovationszentrum von Neumann und Neumann vereint konsequente nachhaltige und ökologische Bauweise mit innovativer Gebäudetechnik und einer hohen Aufenthaltsqualität. Mein Freund Oswald Neumann führte uns durch dieses beeindruckende Gebäude und versorgte uns mit einer köstlichen Kaffeetafel. Dankbar verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg nach Bad Kohlgrub, dem Ziel unserer heutigen Etappe. Auf dem Weg durch eine wunderschöne Voralpenlandschaft überquerten wir den Gebirgsfluss Halbammer, der sich malerisch durch die Landschaft windet.
Hier machten wir einen letzten kurzen Halt, bevor wir in unsere empfehlenswerte Unterkunft Kurhotel am Wiesenhang erreichten. Bad Kohlgrub selbst hat wenig zu bieten. Es war an dem Abend auch nur ein indisches Restaurant geöffnet. Aber das Abendessen war superlecker. Dies war schon eine der schönsten und abwechslungsreichsten Etappen auf unserer Reise. Was aber auch am schönen Wetter in der zweiten Tageshälfte lag.