Manchmal kommt es anders als man plant. Denn eigentlich wollten wir im Sommer 2020 eine „G“ nach „G“-Radtour von Garmisch nach Riva del Garda unternehmen. Die Planung sah vor, dabei wie auf unserer Tour 2017 über den Fern- und den Reschenpass den Alpenhauptkamm zu überqueren. Die weitere Route sollte uns dann durch den Vinschgau über Bozen und die Seiseralm zum Kalterer See und schließlich nach Riva del Garda führen. Ursprünglich haben wir auch überlegt, auf der Strecke auch das Stilfser Joch zu bezwingen, mit meinem Gewicht und mit „normalen“ Trekkingrad eine große Herausforderung. Doch dann kam (nicht nur) das Virus und wir entschlossen uns, eine neue Route zu planen.
Aufgrund der positiven Entwicklung in Österreich entschlossen wir uns, nur in unserem südlichen Nachbarland zu bleiben. Auf der Alpe-Adria-Tour 2016 hatte uns Kärnten sehr gut gefallen und so beschlossen wir, von Salzburg aus dem Alpe-Adria-Radweg bis kurz vor die Grenze zu Italien zu folgen. In Kärnten selbst wollten wir von See zu See radeln. Statt mit der Bahn reisten wir diesmal mit dem PKW nach Salzburg. Und noch eine große Änderung nahmen wir vor. Aufgrund meiner neu aufkommenden Bandscheibenprobleme an der Halswirbelsäule entschlossen wir uns, auf dieser Reise erstmals unsere Cube E-MTBs zu nutzen, da diese einen kürzeren Radstand und damit eine aufrechtere Sitzposition ermöglichten. Diese Entscheidung brachte Vor- und Nachteile mit sich. Unser Fazit hierzu findet Ihr im Epilog.
Zunächst mussten also zunächst unsere 2018er Cube Reaction Race Hardtails reisefähig gemacht werden. Dies gestaltete sich durchaus schwierig. Sowohl an dem 29“er mit 17-Zoll-Rahmen als auch am 27.5“er mit 16-Zoll-Rahmen befinden sich keine Schrauben für einen Flaschenhalter. Bohrungen für Gepäckträger sind zwar vorhanden, die Suche nach einem extrabreiten Träger aufgrund der „+“-Bereifung gestaltet sich beim 29“er schwierig. Letztendlich kam nur ein MTX-Modell von Topeak in Frage, welches zudem noch mit verlängerten Rahmenbefestigungen versehen werden musste.
Nachdem die geniale und kostenfreie webbasierte Planungssoftware GPSies an Alltrails verkauft wurde, mussten wir uns auch erstmal in diese neue Plattform einarbeiten. Da wir viele Premium-Funktionen nutzen wollten, habe ich zudem das Premium-Abo für Alltrails abgeschlossen. Leider unterstützt Alltrails die aus meiner Sicht beste Fahrradkarte von Sigma nicht. Diese ist jetzt wohl nur noch für Nutzer von Sigma-Navigationsgeräten und auf einer Schweizer Webseite verfügbar. Sehr schade! Aber auch mit Alltrails klappt die Planung und die Übertragung auf das Teasi One gut.
Eine weitere Planungsgrundlage für diese Tour war eine Folge der beliebten WDR-Reisesendung „Wunderschön“, in der Moderator Marco Schreyl mit dem E-Bike auf dem Alpe-Adria-Radweg unterwegs war. Einige Ziele und Anregungen, wie die Routenführung durch Salzburg, der Abstecher zur Berghütte „Auszeit“, die alternative Streckenführung am Nordufer des Millstätter Sees und die Fahrradfähre über die Drau haben wir in unsere Planung einfließen lassen.
Wer unsere anderen Reiseberichte gelesen hat weiß, dass wir unsere Unterkünfte immer vorbuchen. So auch in diesem Jahr. Die zwei tollen Unterkünfte Reitsamerhof in Werfen und Wallners in Arnoldstein kannten wir ja bereits von der 2016er-Tour. Diese haben wir gezielt wieder gebucht. Die anderen kannten wir noch nicht und einmal sind wir auch etwas reingefallen. Und dann konnte es losgehen ……