Vor uns lag einer der schönsten Etappen der gesamten Tour. Auf dem Dolomiten-Radweg ging es von Cortina d’Ampezzo durch das Val de Cadore. Ab Cortina führte der Weg hauptsächlich auf asphaltierten Radwegen hinunter ins Tal. Am südliche Stadtrand von Cortina blickten wir zunächst auf die verfallene Skisprungschanze der olympischen Winterspiele von 1956. Da sich Cortina ja gemeinsam mit Mailand für die Spiele in 2026 bewirbt, muss da noch was passieren :-).
Weiter gings durchs grüne Tal mit herrlichen Ausblicken auf die Gipfel der Dolomiten. Bei San Vito de Cadore blieben wir trotz Baustelle verbotenerweise auf dem Radweg und erreichten schließlich Pieve de Cadore. Wer möchte, kann hier einen Abstecher an den Stausee machen. Wir haben uns das gespart, weil wir gerne Abends noch nach Belluno wollten, einer sehenswerten Stadt, die auch nicht auf der offiziellen Route liegt, deren besuch aber in jedem Fall lohnt. Kurz nach dem Ort kommt eine spektakuläre Abfahrt auf einer hervorragenden breiten Radfahrstraße ohne jeden Autoverkehr.
Im Tal angekommen führt der Weg weiter an der Piave entlang. Ab hier hatten wir ganz schön Gegenwind. Die Tour führte nun auf einer wenig befahrenen Nebenstraße entlang malerischer Dörfer am Berg und der Piave im Tal. Der hier in seinem natürlichen Bett fließende Fluss mit seinen zahlreichen Kiesinseln bot Jung und Alt die Gelegenheit zu einem abkühlenden Bad. Auch wir steckten kurz vor Castellavazzo unsere Füße ins Wasser.
Nach Castellavazo führt der Weg über öffentliche Straßen noch einige Steigungen hoch und wieder herunter. Der vorletzte Anstieg führte in den Ort Soverzene bevor der Radweg über eine große Piavebrücke uns zu unserem heutigen Etappenziel, dem Dorf Plan die Vedoia, einem Stadtteil von Ponte nelle Alpi führte.
Nicht weit entfernt liegt die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Belluno, die eine sehenswerte Altstadt aufzuweisen hat. Nach der erfrischenden Dusche im Hotel führen wir mit dem Bus ins ca. 10 km entfernte Belluno. Nach einem Spaziergang durch die Altstadt stärkten wir uns mit einem leckeren italienischen Abendessen.
Da schon recht früh keine Busse mehr zurück in unser Dorf fuhr, nahmen wir die Bahn nach Ponte nelle Alpi. Der anschließende rund 3 km lange Fußmarsch zum Hotel beschloss einen wunderschönen Tag. Unser Tipp: Aus heutiger Sicht würden wir an die heutige Etappe noch die wenigen und recht flachen Kilometer Richtung Belluno anhängen. Die Piazzas der Stadt laden nämlich zum flanieren und die zahlreichen Cafe´s und Bars zum verweilen ein. Natürlich muss man dann auch am nächsten Tag wieder zurück nach Ponte nelle Alpi zum Startpunkt der nächsten Etappe zurück. Aber der Mehrweg lohnt!
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