Leider blieb es nicht bei dem blauen Himmel des Vortags und wir starteten bei diesigen, schwül-warmen Wetter zu unserer vorletzten Etappe. Zunächst führt der Radweg über Stadtstraßen. Am Ortsausgang wechselten wir auf einen Wirtschaftsweg entlang eines Kanals, der uns zum Lago di Santa Groce brachte.
Der malerisch in den venetischen Alpen gelegene See gilt nach dem Gardasee als zweitgrößter See in der Region Venetien. Der Radweg wird zunächst direkt auf dem Uferweg geführt, auf dem an diesem Sonntag viele Menschen zu Fuß, mit dem Rad oder auf Inlinern unterwegs waren. Da galt es sehr aufmerksam zu sein, um Unfälle zu vermeiden.
Was dann kommt, ist einer der unangenehmsten Teilstrecken auf der gesamten Reise: Die Überquerung des Fadaltosattels auf der stark frequentierten Hauptstraße. Gleichzeitig ist der Fadaltosattel (490m über N.N.) der letzte Pass auf dem Weg nach Venedig. Bis zur Einmündung der SP 423 auf die SS 51 geht es steil bergauf. Am unangenehmsten ist die Fahrt durch den Tunnel. Hier kommen einen PKW und LKW schon ganz schön nahe. Auch die Einmündung auf die SS 51 ist nicht ohne, da hier auch recht schnell gefahren wird.
Weiter geht es auf der SS 51 bergauf zum Pass und im Anschluss auf einer Nebenstraße hinab zum kleinen See Lago Morto. Nächstes sehenswertes Ziel ist die Stadt Vittorio Veneto, die nach der Gründung des Königreichs Italien 1866 aus den beiden Orten Serravalle und Ceneda entstand. Aus diesem Grund gibt es hier auch zwei Stadtzentren, das bekanntere und sehenswertere ist sicherlich Piazza Marcantonio Flaminio in Serravalle. Hier machten wir auch unsere Mittagsrast in einem der schönen Cafes.
Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Carpesica und Moro nach Conegliano, die selbst ernannte Hauptstadt des Proseccos! Dieser Teil der Tour führte nämlich auf Nebenstraßen auf der Strada die Prosecco durch die Weinberge, auf denen die Trauben für den Italo-Schampus wachsen.
Ab Conegliano führt der Radweg durch ein Industriegebiet und auf Nebenstraßen bis nach Ponte della Priula. Hier überqueren wir die Piave, um kurz danach unser heutiges Etappenziel Nerveza della Battaglia zu erreichen. Unsere Unterkunft ist ein kleiner Landgasthof und liegt außerhalb in Mitten eines Waldes. Der Weg dahin geht nochmal ordentlich bergauf. Dafür werden wir mit einem tollen Zimmer und leckerem Essen verwöhnt. Der nette Wirt begrüßte uns durchgeschwitzten Radler erstmal mit einem frisch gezapften Bier. Mangels englischer oder deutscher Karte haben wir unser Abendessen durch Beobachtung der italienischen Gäste ausgewählt. Das war sehr lustig und vor allem schmackhaft!
Weiter zu Tag 11: Von Nerveza della Battaglia nach Mestre (Venedig)